13. November 2015

Unser Kachelofen

Der Kachelofen ist bestimmt eine der traditionellsten Art seine eigenen vier Wände zu heizen. Anders, als bei einem herkömmlichen Holzofen, wird bei diesen Öfen die durch die Verbrennung entstandene Wärme im Schamotte gespeichert, und kontinuierlich an den Raum abgegeben. Dies verlängert die Heizintervalle.












Der Ofen zieht sich durch insgesamt 3 Räume: Gang/Vorraum - Wohnzimmer - Esszimmer. Eingeheizt wird am Gang, was den unschätzbaren Vorteil eines Fliesenbodens mit sich bringt. Somit können Einbrände, wie sie durch herausfallende Glutstücke auf Holzböden entstehen, ausgeschlossen werden.


Definition

Ein Kachelofen wird im Prinzip über das Heizintervall definiert. So muss dieses mindestens 8 Stunden betragen. Soll heißen: nach frühestens acht Stunden darf wieder Holz nachgelegt werden.
Ist das Holz abgebrannt und nur noch kleine blaue Flammen über der Glut muss die Zuluft geschlossen werden, damit die Glut so lange wie möglich erhalten bleibt und nicht die frische Zuluft die Züge des Ofens wieder abkühlt.
Bei Öfen ohne Elektronik geschieht dies in der Regel durch Schließen der Kamintüre.

Technik

Anders als bei normalen Holzöfen/Schwedenöfen, die kontinuierlich beheizt werden müssen, wird bei einem Kachelofen eine große Holzmenge auf einmal verbrannt und die  daraus gewonnene Wärmeenergie gespeichert. Man erspart sich damit permanentes Nachlegen kleinerer Holzmengen.
Wie oben bereits erwähnt muss während des Abbrandes für Zuluft gesorgt werden, welche nach erfolgtem Abbrand unterbunden werden muss. Traditionell eben durch Schließen der, während des Abbrandes offenen, Kamintüre. Damit Funkenflug keine Chance hat, haben Öfen dieser Bauart meist ein Funkenfluggitter welches während dieser Zeit geschlossen bleibt.
In der Regel dauert ein Abbrand ca. 1-1,5Stunden. Damit diese Zeit nicht abgewartet werden muss, gibt es auch elektronische Systeme, die automatisch nach erfolgtem Abbrand eine Luftklappe schließen. Unser Ofen hat zum Glück eine derartige Elektronik.

Elektronik                                                                                                Zuluftklappe











Der Ofen bezieht seine Zuluft vom Keller. Das Orange am rechten Bild ist der Motor der Zuluftklappe.
Die Elektronik überwacht die Abgastemperatur (in den Schornstein) und schließt nach einer Wartezeit, wenn die Abgastemperatur um einen gewissen Prozentsatz gefallen ist.
Billig ist der Spaß allerdings nicht: Kosten ca 2000€


Unser Ofen hat ein Heizintervall von 12 Stunden und eine Leistung von 5kW (Kilowatt). Außerdem lassen sich 50cm Scheiter heizen.
Minimale Holzmenge: 8,5kg
Maximale Holzmenge 17kg
Hart- oder Weichholz
Wirkungsgrad: 80%...theoretisch zumindest.
Kosten ca. 18.000€


Der Brennraum



Hinten rechts befindet sich der Abzug. Durch die Löcher an der Seite kommt Frischluft in den Brennraum.

Meiner Erfahrungen nach 3 Saisonen:

Unser jährlicher Bedarf von Heizöl hat sich von ca. 2600l auf etwa 400l reduziert. Der Brennholzbedarf liegt bei etwa 15 Raummeter pro Jahr. Leider kann den Ölofen der Zentralheizung nicht ganz abschalten, da nicht alle Räume mit dem Kachelofen geheizt werden können. Daher würde mein nächster Kachelofen ein Heizregister eingearbeitet bekommen, welches ich an der Zentralheizung des Hauses anschließen würde.
Da ich aber den vorhandenen Ofen nicht öffnen/umbauen möchte, habe ich mich für einen Holzvergaserkessel im Heizraum entschieden. Diesen werde ich selbst in die Heizung integrieren und selbstverständlich darüber berichten.

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